Historie

Haunshofen

Haunshofen ist schon im 13. Jahrhundert als ein marktberechtigtes Dorf ausgewiesen. Es war der Gallusmarkt, der später nach Weilheim verlegt wurde. Die erste Silbe im Ortsnamen "haun" bedeutet im Althochdeutschen "schwarze Erde", "Moor" oder "hohe Lage". Dies trifft für Haunshofen zu.

 

Als alter Ortsadel sind uns die Edlen von Hunshovin überliefert, die hier bis zu ihrem Aussterben residierten. Im Jahre 1345 waren sie mit Sicherheit bereits ausgestorben, denn in diesem Jahr schenkte Kaiser Ludwig der Bayer die Säkularpfarrei Haunshofen dem Kloster Bernried. Vielleicht rührt der Ortsname von einem "Chuno" aus dem Geschlecht der Ortsadeligen her. So wäre Haunshofen aus "Chunoshovin" entstanden. Man vermutet mit Recht Haunshofen als ein altes Zentrum der Pferdezucht. Darauf deutet der alte Pferde- und Viehmarkt am Gallustag und das Leonhardipatrozinium im benachbarten Bauerbach. Die Verlegung des Marktes nach Weilheim war vermutlich eine Folge der Pest, die um 1348 in Haunshofen wütete und die Gemeinde fast zum Aussterben gebracht haben soll.

 

Der Namenspatron war ein irischer Mönch, der um 600 n. Chr. lebte. Der heutige Bau der Galluskirche stammt aus dem Jahre 1754, der Chor ist noch gotisch. Der Patron St. Gallus des Hochaltars wird flankiert vom Weinpatron Papst Urban und dem Pestpatron St. Sebastian. An den Seitenaltären sind eine Pieta und ein St. Michael bemerkenswert (um 1500). Die Deckenbilder, die das Leben des iroschottischen Missionars Gallus darstellen, entstanden im 18. Jahrhundert und wurden im Jahre 1808 restauriert.
 

Die im Jahre 1735 erbaute barocke Wallfahrtskirche St. Leonhard in Bauerbach ist ein altes, bäuerliches Heiligtum mit zahlreichen Votivbildern von volkskundlichem und besonders trachtengeschichtlichem Interesse. Die Anfänge reichen ins Mittelalter zurück. Bemerkenswert sind die Leonhardifigur und die Figuren von Benno, Ulrich, Augustinus und Nikolaus. Im Fresko St. Leonhard vermutet man portraitähnliche Gestalten.  Die Seitenaltäre erinnern mit Sebastian und Rochus an die Festzeit, mit Benedikt und Willibald an Ordensstifter und Klostergründer, mit Antonius, dem Einsiedler, und Leonhard an beliebte bayerische Bauernheilige. Hervorhebung verdient eine im Kreis komponierte Selbstrittgruppe mit Barbara und Katharina. Die Deckenbilder im Langhaus und Chor stammen von verschiedenen Künstlern. Die um 1736 entstandenen Stukkaturen im Chor werden einem Wessobrunner Künstler zugeschrieben. Jedes Jahr findet am 6. November ein Leonhardiritt rund um die Kirche von Bauerbach statt.

 

Die Kirche St. Leonhard in Bauerbach gehört zu den sehenswerten Wallfahrtskirchen im oberbayerischen Alpenvorland.

Hardtkapelle

Nahe bei Bauerbach steht die Hardtkapelle in einer idyllischen Landschaft.

In der Kapelle wird die Gottesmutter Maria verehrt. Ein schönes Gnadenbild "Maria Hilf" ziert sie. Nach einer schweren Viehseuche im Jahre 1793 errichteten die Haunshofener einen Bittgang. Die heutige Kapelle mit ihrer jetzigen Ausstattung stammt aus dem Jahre 1866. Die Geschichte des Fußabdrucks:  Etwa im Jahre 1250 gerieten die Weilheimer in Streit um die Weiderechte in dem Gebiet, in dem heute die Hardtkapelle steht. Als sich wieder einmal die Streitenden auf dem Platz scharenweise versammelten und jede Partei der anderen das Weiderecht durch heftige Widersprüche zu entreißen versuchte, erschien plötzlich unter den Streitenden ein Männlein in Gestalt eines Hirten. Zum Erstaunen aller setzte dieser den Fuß auf einen ziemlich großen Stein und rief dabei aus: "So wahr ich tritt in diesen Stein, so wahr ist dies Haunshofer G'mein!" Nach diesen Worten verschwand die Gestalt und machte durch den Fußtritt, der sich tief in dem Stein eindrückte, dem Streit ein Ende. Die Haunshofener haben zum Andenken an dieses Ereignis auf jener Stelle eine Feldkapelle errichtet. Vor dem Altar ist der Fußabdruck zu sehen.

Wilzhofen

Auch Wilzhofen kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Der Name wird zu ersten Mal 1173 urkundlich erwähnt. Dort siedelte sich das Adelsgeschlecht der Wittelshofer an, die hier ein Stammschloss besaßen. Gegenüber der Kirche, im Gattermayer-Anger, soll das Schloss gestanden haben. Als Relikte aus der Römerzeit gelten die Hügelterrassen an den südlichen Abhängen zum Grünbachtal. Das damals wärmere Klima begünstigte den Weinbau.

 

Die Kirche von Wilzhofen ist ein kunsthistorisches Kleinod. Sie bestand bereits vor 1500, wie das spätgotische Fresko an der östlichen Außenwand beweist. Das jetzige Barockkirchlein wurde 1631 geweiht. Hochaltar und Kanzelengel sind von F. X. Schmädl aus Weilheim. Das Valentins-Patrozinium deutet ebenfalls auf einen sehr frühen Kirchenbau.

Unterhausen

Der Ortsname Unterhausen, ursprünglich einfach Hausen, weist auf eine engere Gruppierung von Häusern, Hausungen hin, die als Nebenort des älteren Wielenbach oder Weilheim entstanden sind. Der Namenszusatz „Unter-“ hat sich erst später aus der Sicht der Stadt Weilheim ergeben; von dort sah man Hausen als nördlich unterhalb der Stadt gelegen an.

 

In Urkunden erscheint der Name „Hausen“ erstmals im 15. Jh. als Landsitz angesehener, siegelberechtigter Bürger der Stadt Weilheim. Höfe in der Unterhausener Flur hatten damals auch die Klöster Polling und Heilig-Berg (Andechs). Zu Hausen gehörte auch der schon 1176 urkundlich erwähnte Weiler Dietelhofen, der Sitz der Edlen von Dietelhofen. Um 1350 wurde neben einer bereits bestehenden Kapelle von den Herren des mittleren Schlosses in Pähl eine Kirche im gotischen Stile zu Ehren der Gottesmutter errichtet, zu der bald viele Pilger kamen. Die Kirche erhielt ca. ein Jahrhundert später den Rang einer Wallfahrtskirche. Besonders die Edlen von Schondorf, Herren des mittleren Schlosses und Gerichtsherren, setzten sich für einen würdigen Zustand der Kirche ein. Sie traten auch ihre Zehntrechte für die Unterhauser Flur und ein Wohn- und Ökonomiegebäude an den Ortspfarrer ab und hatten so das Patronatsrecht, das Recht den Ortspfarrer einzusetzen. Zwei große Grabplatten aus rotem Marmor vor den beiden Seitenaltären der Kirche erinnern noch an diese Wohltäter.

 

1621 gestaltete der berühmte Bildhauer Johann Degler aus Weilheim den Hochaltar der Kirche neu mit dem Standbild Maria mit dem Kinde. Als man 1772/73 die alte Decke der Kirche entfernte, schuf der weithin bekannte Maler Johann Baptist Bader, genannt Lechhansl, die Fresken der neuen Decke mit dem Thema „Verherrlichung der allerseligsten Jungfrau Maria“. Sie zeigen Mariae Geburt, Heimsuchung und Himmelfahrt.

 

Das zentrale Deckengemälde „Heimsuchung Mariae“, der Besuch von Maria und Josef bei Elisabeth und Zacharias, wird als eine Übersetzung des Lukasevangeliums (1/39ff) ins Altbayerische bezeichnet. Es verweist auf das Fest Mariae Heimsuchung (2.Juli), den Patroziniumstag der Kirche, der über Jahrhunderte viele Pilger in die Dorfkirche von Unterhausen führte. Aus der langen Reihe der Pfarrherren seien Sebastian Andre und sein Nachfolger Ignaz Manz (gestorben 1814) genannt, die neben ihren vielfältigen seelsorgerischen Aufgaben, der Schuljugend des Ortes den sog. Deutschen Elementarunterricht erteilten, um ihr den weiten Weg nach Weilheim zu ersparen. Wenig später wurden die Unterhausener Kinder dann der Schule in Wielenbach zugeteilt. Seine Bedeutung als Wallfahrtsort behielt Unterhausen bis in die Zeit zwischen den Weltkriegen. Straßennamen Unterhausens erinnern an die Pfarrherren Sebastian Andre, Ignaz Manz und Martin Raith, an die Edlen von Schondorf und an den Lechhansl. Obwohl Unterhausen am 1.Januar 1978 in die Stadt Weilheim eingemeindet wurde und damit seine politische Selbständigkeit verlor, können sich die Einwohner des Ortes mit Recht zuerst als Unterhausener und dann als Weilheimer verstehen. 

(Weitgehend nach Andreas Schmidtner, Hausen nächst bei Weilheim, veröffentlicht in den Nummern 1 bis 5 und 7 bis 13 des „ Weilheim- Werdenfelser Wochenblatts“ vom Jahr 1973, hsg. von Reinhard Schmid, Weilheim im Okt. 1977)

Zusammengefasst von Michaela Hiebler, Schule Wielenbach

 

Durch den Ort führte einmal die Römerstraße VIA RAETIA, die Rom mit Augsburg verband. Den Verlauf dieser Straße kann man noch teilweise auf den Feldern hinter der Ammer verfolgen. Wielenbach wurde erstmals im Jahre 1110 urkundlich erwähnt. Mit Sicherheit gab es jedoch schon erste Ansiedlungen etwa im 5. - 7. Jahrhundert. Beim Bau der Wasserleitung wurden aus dieser Zeit Gräber gefunden. Die Kirche Sankt Petrus von Wielenbach war früher eine Filialkirche von Weilheim bzw. Wessobrunn und wurde erst im Jahre 1863 selbständige Pfarrei, wenngleich schon Jahrhunderte früher immer wieder eigene Pfarrherren amtierten. Die Kirche ist schon sehr alt und wurde im Laufe der Jahre mehrmals umgebaut. Beim letzten Um- bzw. Neubau entdeckte man unter dem Kirchenschiff ebenfalls Gräber aus der Zeit um 500 - 700 n.Chr. Der Turm, der früher ein Satteldach hatte, stammt aus der Zeit der ersten urkundlichen Nennung. Als alter Ortsadel ist das Geschlecht derer von Wulenpach (Wulnbach) überliefert. Das Wappen von Wielenbach in der amtlichen Beschreibung:

"Im Silber ein blauer Wellenbalken, oben schräg gekreuzt ein roter Schlüssel und ein gestümmelter roter Ast, unten ein schwarzer, silberbewehrter Eberrumpf."

Der Inhalt des Hoheitszeichens ist wie folgt zu begründen: Der blaue Wellenbalken erinnert an den namengebenden Wielenbach und an die im Gemeindegebiet verlaufende Ammer. Der Schlüssel bezieht sich auf das Kloster Wessobrunn, das die Patronatsrechte der Kirche in Wielenbach innehatte und gleichzeitig auf die Kirche in Wielenbach, die dem hl. Petrus geweiht ist. Der gestümmelte Ast ist eines der Attribute des hl. Gallus und weist auf die Kirche in Haunshofen hin. Der Eberrumpf ist dem Wappen der Herren von Wilzhofen entnommen.

Wielenbach ist über seine Grenzen hinaus bekannt wegen der Niederlassung des Bayerischen Landesamtes für Wasserwirtschaft

 

 

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